Wichtig ist, von Anfang an das Ziel zu definieren und demnach zu handeln. Bereits bevor eine Pflanze “gesammelt” wird, muss es ein Bestreben sein, soweit wie möglich störende Einflüsse zu vermeiden. Die feinen Energien und die flüchtigen Schwingungen, die mit dem grobstofflichen Pflanzenkörper einhergehen, müssen bewahrt werden. Da diese jedenfalls mit meinen eigenen Energien eine Resonanz eingehen werden, will ich beim Sammeln der Pflanze so “leer” wie möglich sein. Die erste Regel lautet daher für uns: Wenn wir gerade von Stress, Angst, Ärger oder sonstigen negativen Emotionen beeinflusst sind, gehen wir nicht zum Pflanzen-Sammeln! Wir versuchen, uns möglichst von unnötigen Gedanken zu befreien – sei es durch einige tiefe Atemzüge oder eine beliebige Art von Meditation.
Erst jetzt gehen wir in Kontakt mit der Pflanze. Wir nähern uns mit Achtung und Respekt. Innerlich bitten wir sie, dass wir sie ernten und zum Wohl der Menschen nutzen dürfen. Meist schenkt sich die Pflanze mit Freude, was wir an einer wohlwollenden Resonanz wahrnehmen können. Gleichzeitig zeigen wir unsere Dankbarkeit. Wie im Kapitel über Marie C. Lebourgeois beschrieben, erkannte Marie schon als kleines Kind die unbeschreibliche Großzügigkeit und hingebende Liebe der Pflanzen. Wir sehen diese und danken aus vollem Herzen. Aber es kommt auch vor, dass sich die Pflanze verweigert. Dies lässt sich in Form eines “Zögerns” oder als Widerstand erspüren. In diesem Fall wird die Pflanze selbstverständlich nicht geerntet.
Dies war der erste und wahrscheinlich wichtigste Schritt in einer Folge von Arbeitsgängen, die ich als “Kette der Achtsamkeit” bezeichne. In meinen Augen machen gerade diese energetischen Feinheiten den großen Unterschied. Damit laden wir das Wesen, die Seele der Pflanze ein, mit der Materie verbunden zu bleiben, damit am Ende eine wirklich “Lebendige Kosmetik” entsteht.

